"ein beschlagener Fuß bekommt auf Asphalt im Schritt 3 mal so starke Stöße ab, wie ein unbeschlagener auf Asphalt im Trab."

Zitat: Dissertation von Luca Bein über die Stoßdämpfung am Huf, Universität Zürich, 1983

 

Beispiel: Bockhufigkeit

Bockhuf Hier handelt es sich um einen Schweren-Warmblut-Wallach den ich in seinem 12. Lebensjahr übernahm. Am Huf vorn links maßen wir einen Zehenwinkel von 71°. Nach üblicher Klassifizierung also ein sehr deutlich ausgeprägter Bockhuf. Dabei lief das Pferd problemlos mit dieser Situation.

Die Besitzer wollten wissen, ob ich das korrigieren könne. Die Antwort war ein klares Nein aus den hier genannten Gründen. Ich sagte aber auch, daß der Körper oft langsam Korrekturen solcher Situationen vornimmt wenn man die Natur machen läßt und sie dabei nicht behindert.

Ob das bei einem Pferd in diesem Alter stattfindet, wenn ja in welchem Maße und in welchen Zeiträumen vermag ich allerdings nicht abzuschätzen.

Zunächst passierte nichts erkennbares am Huf. Es wurde regelmäßig die Hufpflege durchgeführt und das Pferd lief ohne Probleme. Nach ca. 4 Monaten nicht invasiver Bearbeitung zeigten sich im Trachtenbereich ausgeprägte Wandüberstände - im Zehenbereich gab es keine Überstände. Also kürzte ich diese regelmäßig. Nach etwa einem Jahr maßen wir den Winkel erneut. Er betrug dann noch lediglich 58°! Bei diesem Wert ist es geblieben. Das bedeutet, dass der Körper dieses Tieres in seinem 13. Lebensjahr eine "Korrektur" um -13° vornahm und diese auch beibehielt. Ich empfinde das nach wie vor als sehr erstaunlich... Damit ist dieser Vorderhuf nicht mehr als Bockhuf einzustufen.

 

Bockhuf

 

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